Das dünn besiedelte Bieszczady-Gebirge im äußersten Südosten Polens gilt vielen als eine der schönsten Naturlandschaften Polens. Für Gäste gab es dort bisher vor allem einfache Hotels, kleine Pensionen und Ferienappartements. Nun eröffnet in Arlamow am Rande des Gebirges das erste 4-Sterne-Hotel mit großem Wellness- und Konferenzbereich. Bekannt ist der Ort, weil dort zu Beginn der 1980er Jahre der Solidarnosc-Anführer und spätere Präsident Lech Walesa mehrere Monate lang interniert war. Bis 1989 befand sich dort das Erholungsheim des Polnischen Ministerrates.
Viele Erzählungen ranken sich um das 30.000 Hektar große Anwesen in Arlamow, das von einem 120 Kilometer langen Zaun umgeben war und von Elitesoldaten des Innenministeriums bewacht wurde. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hatten in den Dörfern der Umgebung noch einige Tausend Angehörige der ukrainischen und lemkischen Minderheit gelebt. Sie wurden nach Kriegsende und im Rahmen der sogenannten „Aktion Weichsel“ in die Ukraine oder die ehemaligen deutschen Ostgebiete umgesiedelt. Die menschenleere Hügellandschaft mit ihrem Reichtum an Tieren und Pflanzen wurde danach zum bevorzugten Erholungs- und Jagdgebiet der Partei- und Staatsführung sowie zahlreicher Staatsgäste.
Auf dem Berg Arlamow wurde ein für damalige Verhältnisse modernes und komfortables Hotel errichtet, im 12 Kilometer entfernten ehemaligen Dorf Trojca entstand eine Siedlung mit Jagdvillen im Tatra-Stil und auf dem Gebiet des etwa 20 Kilometer entfernten einstigen Dorfes Krajna wurde eine 1.200 Meter lange Start- und Landebahn für Militärmaschinen erbaut. 1991 wurde der gesamte Komplex aufgelöst, das Hotel ging zunächst in den Besitz der Gemeinde Ustrzyki Dolne über. Der Flugplatz wurde 2012 erneuert und ist seitdem für die zivile Luftfahrt mit Flugzeugen und Helikoptern zugelassen. Er gehört ebenso wie die modernisierten Jagdvillen in Trojca zum neuen Hotelkomplex. Die vier Häuser bieten Platz für bis zu 44 Gäste und verfügen neben einem Kaminzimmer und einer Küche über einen Entspannungsraum mit Whirlpool und Sauna. In Trojca bietet das Hotel auch Jagd- und Angelmöglichkeiten.
Das ehemalige Hotel des Ministerrates, in dem Lech Walesa 1982 für sechs Monate interniert war, wurde ebenfalls grunderneuert und empfängt nun als Haus „Rezydencja“ Gäste. Durch einen unterirdischen Tunnel ist es mit einem neu entstandenen Sport- und Kongresshotel verbunden. Neben komfortablen Zimmern bietet das „Rezydencja“ ein Restaurant, eine Bar, einen Clubraum sowie einen Konferenzsaal. Im neuen vierflügeligen Hotelgebäude befinden sich zwei Restaurants für Gäste und Gruppen, ein Café sowie ein Nachtclub mit Bowling- und Billardraum. Der dreigeschossige Spa&Wellnessbereich bietet einen atemberaubenden Blick auf die umgebende Landschaft. Zum Ausspannen laden Innen- und Außenpools sowie ein Thermalbecken und eine Saunenlandschaft ein. Sportlern stehen eine 1.300 qm große Sporthalle, zwei Tennis- und vier Squashplätze, ein Fitnesszentrum Badmintonplätze, eine Schießanlage sowie eine 18 Meter hohe Kletterwand zur Verfügung. Im Außenbereich finden sich zudem ein Neun-Loch-Golfplatz, ein Seilpark sowie ein Pferdegestüt mit Reitmöglichkeiten. Im Winter können Skibegeisterte zwei Lifte nutzen, die zu drei Abfahrtpisten mit Kunstschnee und Beleuchtung führen.
In beiden Häusern in Arlamow stehen Gästen insgesamt 213 Zimmer zur Verfügung. Darunter sind Zimmer mit extralangen Betten für Sportler, behindertengerechte Zimmer sowie Luxusappartements. Für die Organisation von Veranstaltungen ist das Hotel Arlamow bestens geeignet. Der überdachte Hof mit einer Größe von knapp 2.300 Quadratmetern bietet Platz für bis zu 1.500 Personen. Der Hotelkomplex verfügt über zwei Ausstellungshallen mit einer Gesamtfläche von 2.800 Quadratmetern. Darüber hinaus stehen Veranstaltern 15 modern ausgestattete Konferenzsäle sowie zwei stilvoll eingerichtete Mehrzweckräume für besondere Anlässe zur Verfügung.
Arlamow ist eine optimale Ausgangsbasis für die Erkundung der Bieszczady-Region. Der Bieszczadzki Park Narodowy (Nationalpark Bieszczady) beginnt rund 50 Kilometer südlich. Er schützt den urwüchsigsten Teil der polnischen Waldkarpaten und bildet mit den Nationalparks in der Slowakischen Republik und der Ukraine das UNESCO-Biosphärenreservat Ostkarpaten. Nicht weit ist es auch zu den orthodoxen Holzkirchen, die im Juni 2013 die polnische Liste des UNESCO-Welterbes erweitert haben. Die nächstgrößten Städte sind das etwa 30 Kilometer südlich gelegene Ustrzyki Dolne sowie die rund 35 Kilometer nördlich gelegene einstige Residenz- und Festungsstadt Przemysl. Etwa 55 Kilometer westlich liegt Sanok. Das regionale Zentrum gilt als Tor zur Bieszczady-Region. Keine 20 Kilometer entfernt liegt der Flecken Posada Rybotycka. Dort steht mit der um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert erbauten Onophrios-Kirche das älteste gemauerte Gotteshaus der polnischen Orthodoxie.
Das Hotel Arlamow: