Bialystoks neue „grüne Oper“ eröffnet mit Korczak

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Plakat Musical KorczakGanze sechs Jahre dauerten die Bauarbeiten am Europäischen Kunstzentrum in der ostpolnischen Großstadt Bialystok. Vor allem die neue „Grüne Oper“ brauchte ihre Zeit um fertig zu werden. Das Warten hat sich gelohnt, sie ist ein atemberaubendes neues Kulturhighlight, wie man es selten unter Kulturbauten findet. Auf 9.500 Quadratmetern bebauter Fläche erhebt sich der Bau wie ein grüner Würfel zwischen schräg abfallenden Grünflächen. Nachhaltiges Bauen tritt hier in einen Dialog mit der umgebenden Landschaft Podlachiens, die zur „Grünen Lunge“ in Polens Nordosten zählt.

Das moderne Gebäude in der ul. Podlesna 2 am Rande der Altstadt besticht nicht nur durch seine ausgezeichnete Akustik. Im Jahr 2006 nach einem Projekt der Warschauer Architekten Marek Budzynski, Zbigniew Badowski und Krystinyna Ilmuzynska begonnen, wird der aus Glas, Stein, Beton und Stahl erbaute Komplex von Rasenflächen bedeckt und von Grünpflanzen überwuchert. Er fügt sich so nahtlos in die Landschaft des benachbarten Stadtparks ein. Zur Anlage gehört auch ein Amphitheater für 550 Besucher. Das neue Zentrum verfügt über modernste technische Lösungen, wie kein zweites Musiktheater auf polnischem Boden. Der Konzertsaal mit Platz für rund 1.000 Gäste beherbergt Polens zweitgrößte Orgelanlage.

Die Begrünungsarbeiten sind nun fertiggestellt, jetzt ist es eine Frage der Zeit, bis sich die Natur dieses Gebäude Schritt für Schritt erobern wird und die Architekten-Vision immer lebendiger wird. Das Spannende an diesem Grünbau ist, dass er sich ständig verändert und nicht an zwei Tagen seines Sein gleich aussehen wird.

Der neue Sitz der Oper und Philharmonie von Podlasie wird nun rechtzeitig mit der neuen Spielsaison 2012/13 eröffnet. Am heutigen 29. September findet in der Oper Bialystok die Polenpremiere des von der UNESCO geförderten Musicals „Korczak“ statt. Darin hat der britische Komponist Chris Williams gemeinsam mit dem Schriftsteller Nick Stimson die Geschichte des außergewöhnlichen jüdischen Warschauer Pädagogen Janusz Korczak verarbeitet.

Janusz Korczak (1876-1942) hatte vor hundert Jahren die Leitung eines jüdischen Warschauer Waisenhauses (Dom Sierot) übernommen, wo er seinen Ideen für den respektvollen Umgang mit Kindern entwickelte. Polen ehrt den Pädagogen, Arzt und Schriftsteller, der „seine“ Kinder bis in den Tod begleitete und mit ihnen im Vernichtungslager Treblika umgebracht worden war im Jahr 2012 mit einem vom polnischen Parlament ausgerufenen Korczak-Jahr. Der Name Janusz Korczak ist ein Pseudonym, wie es Wissenschaftler oft benutzen, die auch literarische Werke veröffentlichen. Eigentlich hieß Korczak Henryk Goldszmit. Die Honorare für seine schriftstellerische Tätigkeit ließ Korczak Kindern in Not zukommen.

Weitere Informationen und Programm des  Europäischen Kunstzentrums Bialystok.

Bilder gibt es auf der Webseite der Oper Bialystok.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".