Neue ifa-Studie zeigt junges polnisches Engagement in Deutschland

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ifa - Indtitut für AuslandbeziehungenHätten Sie das gewußt? In Deutschland leben circa anderthalb Millionen Menschen mit polnischem Hintergrund. Worin besteht das Potenzial junger zivilgesellschaftlicher Initiativen der polnischstämmigen Bevölkerung in Deutschland und wie kann es für die Gestaltung der deutsch-polnischen Beziehungen genutzt werden? Heute erscheint die Studie „Neue Mittler – Junges polnisches Engagement in Deutschland“, herausgegeben vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Sie identifiziert eine wissenschaftlich nicht ausführlich aufgearbeitete Gruppe von polnisch sprechenden Akteuren in Deutschland. Als neue Mittler agieren sie bislang weitgehend unbemerkt zwischen Deutschland und Polen.

„Wie ich mich definiere? Als Brückenbauer, als Vermittler. Weil ich beide Seiten verstehe, die Deutschen und die Polen.“ Mit diesem Zitat einer Kulturmittlerin beginnt die Studie, die neue interkulturelle Initiativen von Menschen mit polnischem Hintergrund untersucht, die im letzten Jahrzehnt in Deutschland entstanden sind. Den Schwerpunkt der Untersuchung der Autorinnen Emilie Mansfeld und Magdalena Szaniawska-Schwabe bilden Initiativen aus den Bereichen Kunst und Kultur, Politik und Verwaltung sowie Information und Sozialberatung für polnische Migranten. Die Studie knüpft an die 2009 vom ifa herausgegebene Publikation „Zwischen zwei Welten – Kulturelle Strukturen der polnischsprachigen Bevölkerung in Deutschland“ an, in der der Autor Sebastian Nagel einen Überblick über die polnische Verbands- und Vereinslandschaft und deren vielseitiges Engagement gab.

Jenseits etablierter Organisationen identifizieren die Autorinnen der aktuellen Studie nun eine eigenständige Gruppe. Sie setzt sich zum Großteil aus Migrantinnen und Migranten, die nach 2004 nach Deutschland kamen, sowie erwachsenen Kindern von Spätaussiedlern zusammen. „Diese Gruppe versteht sich als postnational und europäisch. Ihre Themen sind die Vermittlung eines modernen Polenbildes in Deutschland, die Förderung der polnischen Sprache sowie Chancengleichheit und die Suche nach Lösungen auf alltagspraktische Fragen in einer multikulturellen Gesellschaft“, erklären die Autorinnen. Ihr Engagement bezieht sich besonders auf den kulturellen Bereich, reicht jedoch vom Aufbau von Informationsportalen im Internet über die Einrichtung von Eltern-Kind-Gruppen bis zur Initiierung deutsch-polnischer Kulturveranstaltungen.

„Mit der Studie möchten wir die öffentliche Wahrnehmung dieser innovativen, zukunftsgewandten und vielfältig engagierten Akteure der Zivilgesellschaft und Kulturszene stärken. Sie bergen ein ungeheures Potenzial für die Gestaltung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, aber auch für die deutsche Integrationsdebatte“, erklärt Ronald Grätz, Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen.

Studie

Emilie Mansfeld; Magdalena Szaniawska-Schwabe: Neue Mittler – Junges polnisches Engagement in Deutschland, Stuttgart: ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, 2012, 64 S., dt./poln. Die komplette Studie gibt es auch als kostenlosen Download auf Deutsch und Polnisch.

Weitere Informationen zu den deutsch-polnischen Kulturbeziehungen erhalten Sie auf der ifa-Länderseite.

Über das Forschungsprogramm

Im ifa-Forschungsprogramm „Kultur und Außenpolitik“ forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu aktuellen Themen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP). In drei- bis sechsmonatigen Forschungsprojekten arbeiten sie die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft für die Akteure der Auswärtigen Kultur und Bildungspolitik knapp und präzise auf und formulieren Handlungsempfehlungen für künftige außenkulturpolitische Maßnahmen. Mit der wissenschaftlichen Fundierung zentraler Themen- und Arbeitsbereiche der AKBP und deren Aufbereitung für die Praxis bietet das ifa als Kompetenzzentrum für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik den Akteuren der AKBP eine bislang einzigartige Beratungsleistung an. Universitäten, Mittlerorganisationen, Medien- und Wirtschaftspartner kooperieren mit dem Forschungsprogramm bei der Betreuung der Stipendiatinnen und Stipendiaten, der Organisation von Fachtagungen und der Veröffentlichung wissenschaftlicher Publikationen.

Über das ifa

Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) engagiert sich weltweit für Kunstaustausch, den Dialog der Zivilgesellschaften und die Vermittlung außenkulturpolitischer Informationen. Das ifa ist die älteste deutsche Mittlerorganisation für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik und wird vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart gefördert.

Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart, Tel. 0711-22 25 105, www.ifa.de
Informationen zum Forschungsprogramm:
Dr. Odila Triebel, Tel. 0711-22 25 146, forschungsprogramm@ifa.de

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".