Polens Premierminister Donald Tusk hat die vor einer Woche angekündigte Kabinettsumbildung durchgeführt. Als Anlass dafür kam der Abschied des Chefs der Ministerpräsidentenkanzlei Tomasz Arabski, der als Botschafter nach Madrid geht.
Tusk hatte angekündigt, dass mit Arabski auch noch andere Kabinettsmitglieder ausgetauscht werden könnten, so kam die Rochade nicht gänzlich unerwartet. Jacek Cichoscki, der bisherige Innenminister war, übernimmt der Posten von Arabski und damit Tusks Kanzleichef.
Zum neuen Innenminister beruft Tusk Bartlomiej Sienkiewicz, einen der Gründungsväter des Instituts für Ostforschung. Weiter befördert Tusk seinen Finanzminister Jacek Rostowski zum Vizepremierminister und begründete diese Entscheidung der Aufwertung Rostowskis und seines Amters mit den Herausforderungen und Handlungsprioritäten der Regierung für die nächsten Jahre, die vor allem bei der Wachstumsförderung, Fiskaldisziplin und einem weiter schrumpfenden Haushaltsdefizit lägen, erklärte Tusk.
Es war also das von Experten erwartete kleine Stühlerücken im Warschauer Kabinett. Die bereits von Tusk für den Sommer angekündigte große Kabinettsumbildung, könnte Schatzminister Budzanowski, Bildungsministerin Szumilas, Gesundheitsminister Arlukowicz und Sportminister Mucha treffen, die alle derzeit als erste Anwärter für den ministerlichen Jobverlust gelten.