Polen ein Wintersportland? Tatsächlich ist Polen als Winterurlaubsziel bei uns bisher kaum bekannt. Erst seit Adam Malysz erfolgreich die Skispringerwelt auf den Kopf stellte und auch Wettkämpfe mit den deutschen Adlern aus Polen übertragen werden, nehmen die Deutschen wahr, was für tolle Wintersport- und Skigebiete es in Polen gibt. Das Polen Magazin zeigt ihnen Polens schönste Skigebiete von West nach Ost gesehen.
Winterurlaub bei Rübezahl im Riesen- und Isergebirge
Skilaufen wo Rübezahl wohnt – von Deutschland aus selbst zu einem verlängerten Wochenende leicht zu erreichen ist das schlesische Riesengebirge, das vielen Deutschen noch vertraut ist. Drei seit dem 19. Jahrhundert bekannte Wintersportorte mit schönen Skigebieten gibt es dort.
Karpacz hieß früher Krummhübel und war schon lange vor dem Krieg als Wintersportort bekannt. Die nahe Schneekoppe (Sniezka) lockt hier besonders. Der mit 1603 m höchste Berg Schlesiens ist bei einer Skiwanderung, die fantastische Natureindrücke bietet, leicht zu erreichen.
Das Skigebiet Schneekoppe/Sniezka verfügt über 2 Sesselbahnen, 6 Schlepplifte und 6 Pisten mit 7 Km Gesamtlänge der Kategoriene leicht bis mittelschwer. Schneekanonen und Flutlicht ermöglichen den Nachtbetrieb. Direkt im Ort gibt es noch 7 weitere Schlepplifte. Ein Sportzentrum, sowie die größten Indoor-Skihalle der Region ist im Bau. Die Piste soll 50 m breit und 550 m lang werden und über ein durchschnittliches Gefälle von 15 Prozent verfügen.
Szklarska Poreba (Schreiberhau) bietet dem Skiläufer fünf Pisten, die bei Schneemangel mit Schneekanonen in Schuss gehalten werden und notfalls sogar mit Kunstschnee versehen werden. Die mit viereinhalb Kilometern längste Abfahrt hat wegen ihrer Kurvenden sinnigen Namen Lolobrygida und ist für polnische Verhältnisse außergewöhnlich lang. In Szklarska Poreba gibt es das Skigebiet Skiarena Szrenica am 1.362 m hohen Berg Szrenica (Reifträger)mit zwei Doppelsesselbahnen, 6 Schleppliften und sieben Pisten mit insgesamt 18 Kilometern Länge. Bis 2010 soll eine weitere Seilbahn mit einer Gesamtlänge von 2.400 Metern fertig werden. Datu ist die Verbreiterung bestehender Pisten geplant. Die Skiarena befindet sich direkt am Ortsrand. Schneekanonen und Flutlicht ermöglichen den Nachtbetrieb.
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Szklarska Poreba ist auch in der Langlauf-Szene bekannt In Jakuszyce/Jakobstal, einem Ortsteil von Szklarska Poreba, liegt das Langlaufzentrum Polens. Das Paradies für Skilangläufer aller Leistungsklassen besticht mit wunderbaren Loipen, die vom polnischen Skiverband gepflegt werden. Ganz nebenbei beschert das Klima der Region Jakuszyce den besten Schnee in Polen.
Swieradów Zdrój (Bad Flinsberg) im Isergebirge mausert sich vom Kurort zum Wintersportzentrum. Vor einem Jahr hat man dort die modernste Gondelbahn des Landes in Betrieb genommen. Die 2.172 m lange Trasse führt zum 1.105 m hohen Berg Stóg Izerski (Heufuder). Dort beginnt die 2.500 m lange Abfahrtstrecke. Für diese Piste gibt es Schneekanonen und sie ist mit Scheinwerfern für den Nachtbetrieb ausgestattet
Skiurlaub im Glatzer Bergland
Immer mehr entwickelt sich auch das Glatzer Bergland rund um K?odzko (Glatz) zu einer ernst zu nehmenden Wintersport-Destination im Südwesten Polens. Das Glatzer Bergland südlich von Wrocoaw (Breslau) liegt gut vier Autostunden von Berlin entfernt. Die Region ist auch bekannt als Kurregion mit so traditionsreichen Badeorten wie Duszniki Zdrój (Bad Reinerz), Kudowa Zdrój (Bad Kudowa) und Ladek Zdrój (Bad Landeck).
Das größte Ski-Ressort am Berg Czarna Góra (Schwarzer Berg) hat seine technische Ausstattung für die neue Saison bereits ausgeweitet. Zur neuen Saison stehen zwei moderne 4-Personen-Sessellifte am Schwarzen Berg bei Sienna (Heuberg) zur Verfügung. Sie können jeweils bis zu 2.400 Personen pro Stunde befördern. Verbessert wurden außerdem die Beleuchtung und das System der künstlichen Beschneiung. Durch einen neuen Parkplatz gibt es jetzt 1.200 Pkw-Stellplätze. Die Pistenlänge wurde auf knapp zehn Kilometer erweitert; damit ist Czarna Góra das größte zusammenhängende Skigebiet im Glatzer Bergland und soll ab 2011 noch einmal deutlich erweitert werden.
Zweites großes Wintersportzentrum im Glatzer Bergland ist Zieleniec (Grunwald). Das auf 950 m Höhe gelegene Dorf gehört administrativ zur Gemeinde Duszniki Zdrój (Bad Reinerz) und wird bereits seit dem 19. Jahrhundert von Touristen besucht. Das am Rande der Góry Orlickie (Adlergebirge) herrschende Mikroklima ähnelt dem der Alpen stark. Schnee liegt dort bis zu 150 Tage im Jahr. Noch in diesem Jahr soll dort ein neuer 6-Personen-Sessellift mit einer Länge von 600 m den Dienst aufnehmen und pro Stunde bis zu 3.600 Personen befördern. Außerdem ist ein neuer 4-Personen-Sessellift geplant, dessen Bergstation sich an der polnisch-tschechischen Staatsgrenze befinden wird.
Insgesamt 28 Lifte von 60 bis 900 m Länge sind in Zieleniec in Betrieb, es gibt zudem einen Snowpark für Ski- und Snowboard-Freestyler mit einer Halfpipe. Auch wenn die Region besonders reich an Schnee ist, so werden künftig sechs neue Schneekanonen auch in wärmeren Zeiten für optimalen Skigenuss sorgen.
Wintersport in den schlesischen Beskiden
Ein weiteres großes Skigebiet sind die schlesischen Beskiden. Sie sind ein Teil des Karpatenbogens und liegen etwa 100 km südlich von Katowice/Kattowitz in Oberschlesien. Über den Flugplatz Katowice ist die Region leicht zu erreichen.
Auch in diesem mittelgebirgsähnlichen Höhenzug gibt es Berge mit über 1000 m Höhe uns schneesichere Skigebiete. Die bekanntesten Urlaubsorte in den Beskiden sind Szczyrk und Wisla, die Heimatstadt von Adam Malysz, der polnischen Skisprunglegende.
Szczyrk verfügt das größte Skigebiet Polens mit 32 Liften und immerhin 60 km Pistenlänge und ist nach Zakopane Polens zweitgrößtes Wintersportzentrum. Das Skigebiet Skrzyczne verfügt über einen Sessel- und drei Schlepplifte, Gorniczy Osródek Naciarski über acht Schlepplifte, wobei alle einen leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad haben. Auch das Übernachtungsangebot ist groß.
Wisla zählt rund 30 größere und kleinere Lifte sein Eigen, zuletzt entstand Ende 2008 ein neuer 4-Personenlift auf den Berg Soszów, der drei Pisten mit 4.600 m Länge bedient. Weiter interessant ist das Skigebiet Stozek mit einer 800 m langen Sesselbahn und drei Schleppliften.
Inzwischen entdecken auch die Nachbarorte den Wintertourismus und bauen Skilifte. In Istebna entstand Ende 2008 ein neuer Sessellift zur Spitze des Zloty Gron (Goldener Berg) und am Rande von Bielsko-Biala (Bielitz-Biala) führt jetzte eine moderne Gondelbahn auf die Spitze des 1.028 m hohen Bergs Szyndzielnia. Auch dort entsteht ein kleines Skigebiet.
Skilangläufer finden präparierte Loipen auf dem Berg Szyndzielnia in Bielsko-Biala, sowie in Szczyrk und Wisla.
Das St.Moritz Polens in der Hohen Tatra
Die Hohe Tatra ist geologisch gesehen Polens einziges Hochgebirge und der höchste Strand ger Karpatenkette. Alle polnischen Berge über 2000 Meter Höhe liegen hier. Dazu liegt hier Polens bekanntester Wintersportort Zakopane. Hier wurden schon 1929 die ersten FIS – Skirennen veranstaltet. Das mondäne St.Moritz Polens im kleinsten Hochgebirge der Welt. ist von gut 2500 m hohen Gipfeln umgeben. Dabei liegt die Region nur rund 100 km südlich von Krakau und ist gut erreichbar. Zwei große Seilbahnen gibt es, die Gondelbahn auf den Kasprowy Wierch und die Standseilbahn zum Gulabowska. Daneben verfügt das Skigebiet Hohe Tatra gibt es im Zentrum mehr als 50 weitere Sessel- und Schlepplifte sowie gepflegte Pisten. Schneekanonen sorgen auch bei Tauwetter für eine skitaugliche Schneedecke. Neben den schönen Pisten und dem pittoresken Ortskern hat Polens Wintersporthauptstadt auch reichlich Trubel und Unterhaltung zu bieten, das Après-Skivergnügen kommt hier garantiert nicht zu kurz.
Zu einem weiteren Zentrum des Wintersports in der Tatra mausert sich das nahe Bukowina Tatrzanska entwickelt mit seinen über 40 Liften. Die besten Bedingungen bietet Skifahrern der Ortsteil Bialka Tatrzanska mit seinen mehr als 20 Skiliften, darunter ein Sechsersessel, zwei Vierersessel und ein Dreiersessel. Die Skipisten haben insgesamt eine Länge von 15 Kilometern. Die Region hat neuerdings noch mehr zu bieten, nämlich seit Dezember 2008 das größte Thermalbad Polens. Es verfügt über zwölf verschiedene Innen- und Außenbecken mit Wassertemperaturen von 28 bis 36 Grad sowie mehrere Saunen.
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