Warmia, das Ermland ragt wie ein Keil vom Ufer des Frischen Haffes zwischen Elblag und Braniewo südöstlich ins Land bis hinter Olsztyn.
Wenn er auch kein Sohn dieses Landes war, ist der 1473 in Torun geborene Nikolaus Kopernikus doch der bekannteste Name des Ermlandes. Nach dem Studium in Krakau und Italien ging er 1503 an die Residenz seines Onkels und Gönners, des ermländischen Fürstbischofs Lukas von Watzenrode nach Lidzbark Warminski / Heilsberg wo er von da an im Wechsel mit Frombork / Frauenburg und Olsztyn / Allenstein lebte. Alle drei Kopernikusstädte kann man auf seinen Spuren erkunden, wobei sich Olsztyn als Standquartier anbietet.
In Olsztyn wirkte Kopernikus als Kapiteladministrator und residierte im Nordflügel um 1348 errichteten Allensteiner Schlosses, das mit seinem unten quadratischen und oben runden Eckturm weithin sichtbares Wahrzeichen von Olsztyn ist. Hier kann man immer noch das von Kopernikus im Frühjahr 1517 eigenhändig angefertigte Diagramm zur Tagundnachtgleiche sehen, sowie die Kopernikusausstellung. Interessant im Zusammenhang mit Kopernikus ist auch der Olsztyner Dom, die St. Jakobikirche, eine 1315 erbaute dreischiffige Hallenkirche und bedeutendes Monument der Backsteingotik und – wie könnte es in einer Kopernikusstadt anders sein: das Planetarium..
Eine gute Stunde von Olsztyn entfernt liegt Lidzbark Warminski das seit 1350 Residenz der ermländischen Bischöfe war. Bischof Johann von Meißen ließ hier die bedeutendste und schönste Burg ostwärts der Marienburg errichten, die sich später immer mehr zu einem repräsentativen Fürstenhof wandelte. Die Burg blieb erhalten, vierflügelig, an drei Ecken mit zierlichen Türmchen und an der vierten mit einem hohen, wuchtigen Bergfried versehen. Der zweistöckigen Kreuzgänge des Innenhofes gehören zu den ältesten in Polen. Das Museum lässt das Leben am Hofe der Fürstbischöfe im Wandel der Zeit greifbar werden, ein Leben voller Kultur und Wissenschaft, dargestellt vor allem in ihren bedeutendsten Vertretern Kopernikus und Ignacy Krasicki, dem polnischen Dichter – Bischof und letzten hier bis 1794 residierenden Bischof.
Trutzig am hohen Ufer des Frischen Haffs steht die Kathedralfestung Frombork, die als künstlerisch bedeutendster Sakralbau der Region gilt, und in ihren Anfängen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Der als Wehrkirche errichtete Backsteindom mit den vier kleinen Ziertürmen gilt als das Meisterwerk ermländischer Baukunst. Gotischer Hallenbau im Baustil ist die Inneneinrichtung der 1388 fertiggestellten Kathedrale deutlich barock geprägt mit der berühmten Orgel als Highlight. Sie zu hören ist ein Erlebnis, ihr Aufbrausen lässt den Boden des riesigen Kirchenschiffes vibrieren und die ganze lichte Halle zu einem einzigen schwingenden Klangkörper werden. In der Kathedrale befindet sich auch das Grab von Kopernikus, der 1543 in Frombork starb Das Planetarium ist im Erdgeschoss des mächtigen als Glockenturms untergebracht, das Kopernikusmuseum im Bischofspalast. Im Kopernikusturm im nordwestlichen Eck der Domburg arbeitete Kopernikus an der vielleicht größten Entdeckung aller Zeiten. Hier begründete er unser bis heute gültiges Weltbild mit seinem „Sonne steh still, Erde beweg dich“, der Entdeckung, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Diese Kopernikanische Wende war das erste von menschlicher Geisteskraft erschlossene und erklärte Weltbild und damit das eigentliche Ende des Mittelalters.
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