Zabrze die grüne Stadt im oberschlesischen Revier

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Staedtischer Botanischer Garten,

Oberschlesien – Polens Region der Bergwerke – stellt man sich gern genau wie das Ruhrgebiet als öde Industrielandschaft grauer Schlote und Städte vor. Und ein bedeutendes Zentrum oberschlesischer Industrie ist Zabrze, die Stadt, die von 1915 bis 1946 Hindenburg hieß, tatsächlich. Doch wie eine graue Stadt der Schwerindustrie wirkt Zabrze von Nehem betrachtet so ganz und gar nicht. Denn wer hätte das gedacht: 60% der Fläche von Zabrze besteht aus Grünanlagen.

Die grüne Lunge von Zabrze

Die Grüne Perle von Zabrze ist der Städtische Botanische Garten der 1938 gegründet wurde. Es istder groesste botanische Garten in Schlesien. Auf einer Fläche von fast sieben Hektar wachsen fast 5000 Bäume und Sträucher und Gewächshäuser mit fast 340 Arten exotischer Pflanzen aus der ganzen Welt. Der Rosengarten zählt über 2500 Stück. Der botanische Garten knüpft an die französische Gärten an. Das Palmenhaus erfreut sich großer Popularität und die Kinder haben dort einen eigenen Spielplatz. An dem Teich, um den Trauerweiden wachsen, finden wir eine unvergessliche, romantische Atmosphäre. Sie wird durch die im Sommer stattfindenden Sonntagskonzerte bereichert. Einer großen Popularität erfreut sich auch das Blumenfestival „Natura-Sztuka-Piekno“ (Natur-Kunst-Schönheit“).

Zeugen der Geschichte

In Zabrze erwartet den Besucher ein interessanter Querschnitt durch Architekturstile und Stiltendenzen, der sich in den schönen Häusern, Ziegeltürmen, Märkten und in den gesamten Gebäudekomplexen äußert. Sie entstanden größtenteils im 19. und 20. Jahrhundert. Darüber Zabrze, Wolnosci-Strassehinaus sind in Zabrze überraschend viele schöne Häuser aus der Zeit des Jugendstils zu finden.

Zu den schönsten Denkmälern gehört die Josephkirche. Ihr Meister, der aus Köln stammende, berühmte Architekt des Expressionismus Dominikus Boehm sagte einst über sein Werk „es ist eine Kirche, die mit dem Licht gemalt wurde“. Diese Kirche, die 1931 erbaut wurde, verbindet auf eine aussergewoehnliche Art und Weise die Gegenwart mit den Elementen der Vergangenheit, die fast die Antike vermuten lasse.

Andere Beispiele der sakralen Architektur sind genauso interessant. Die Silhouetten der Andreaskirche, Annakirche, Franziskuskirche, Johanneskirche oder Laurentiuskirche überzeugen durch ihre Monumentalität. Die Geschichte der Kamilkirche ist sehr interessant und die zwei Holzkirchen, die katholische Hedwigskirche und die evangelische Kirche in Mikulczyce, überzeugen nicht nur durch ihre Kirchenkörper.

Es gibt noch einen anderen sakralen Ort den sich lohnt zu besucht. Das ist der jüdische Friedhof. Das Jüdische Haus der Ewigkeiten wurde 1871 angelegt. Auf dem Gelände dieses verzauberten jüdischen Gartens, hortus judaeorum, ruhen fast 800 Juden aus Zabrze. Es ist der einzige Ort in Zabrze, an dem die angegebenen Geburts- und Todesdaten bestatteter Menschen nach dem jüdischen Kalender gezählt werden und an dem die Grabesinschriften in hebräischer Schrift geschrieben sind.

Zabrze und die Route der Technikdenkmäler

Ein reiches kulturelles Erbe ziert die Stadt. Dank ihrer vielen Gebäude, die zur Route der Technischen Denkmäler der Woiwodschaft Schlesien gehört, wurde Zabrze auch zu einem attraktiven Ort für Touristen.

Historisches Steinkohlebergwerk Guido Zabrze

Historisches Steinkohlebergwerk Guido,

Das Historische Steinkohlebergwerk „Guido“ ist eine weltweit einzigartige touristische Attraktion, und wird in der Fachwelt als die „Perle“ dieser Route gehandelt. Die Touristen fahren mit dem Förderkorb auf die Sohlen 170 und 320 Meter. Seit kurzem können sie an Vorführungen teilnehmen, die unterirdische Explosionen vortäuschen und – auf der Sohle 320 Meter – sich an kulturellen Veranstaltungen des Zyklus „Sztuka na poziomie“ („Kunst auf dem Niveau“) beteiligen.

Seit fünfzehn Jahren ist das Bergbaufreilichtmuseum „Königin Louise“ eine große Touristenattraktion. Das Freilichtmuseum verfügt über eine im Betrieb befindliche Fördermaschine, unterschiedliche Gänge, zu denen die Touristen mit einer unterirdischen Grubenbahn befördert werden, und über eine während des Jubiläums eröffnete Aussichtsplattform.

Das Museum für Kohlebergbau ist das einzige Museum dieser Art in Europa und an weiterer, wichtiger Ort auf der Route. Mehrere Tausend Ausstellungsstücke, die in dem wunderschönen Gebäude der ehemaligen Kreisstarostei zur Verfügung gestellt werden, sind wahrlich ein großer Schatz.

Dagegen wurde der Matthias-Schacht nicht nur wegen der im Betrieb befindlichen Foerdermaschine und wegen des Aussichtsturms berühmt, sondern auch wegen dem kristallklaren Wasser, das von den Touristen und den Einwohnern von Zabrze verwendet wird.

Der Schacht ist ein Teil eines Angebots der Kopalnia Sztuki (Kunstbergwerk), das u.a. für Konzerte berühmt ist, die in der ehemaligen Markenkontrolle des Bergwerks Ludwik an der Hagera-Strasse veranstaltet werden.

Die Route der Technischen Denkmäler von Zabrze wird durch die Bergbausiedlungen von Borsig, Ballestrem und Donnersmarck ergänzt, die ihre Form aus dem 19. Jh. unverändert beibehalten haben und durch Stahlhäuser, schöne Architektur und Grünanlagen überzeugen.

Menschen aus Zabrze

Doch was wäre diese Stadt ohne die Menschen, die sie hervorgebracht hat? In den vergangenen Jahrhunderten hatte Zabrze großes Glück , was seine Künstler betraf, und hat es immer noch. Krystian Zimmerman ist einer der bedeutendsten, zeitgenössischen Klavierspiele; er ist Gewinner des Chopin-Wettbewerbs, nimmt Musik auf und spielt Konzerte auf der ganzen Welt. Immer öfter besucht auch Janosch, der eigentlich Horst Eckert heißt, seinen Geburtsort und den Ort der Jugend – er ist der Klassiker der Kinderliteratur und zugleich der Verfasser des Kultromans „Polski Blues“. Zu seinen Wurzeln in Zabrze bekennt sich auch Heinz Tobolla, der in Europa bekannte Bildhauer aus Aachen, Stifter der Skulptur „Treffen mit dem eigenen Ich“ und Ehrenbürger von Zabrze.

Festivalstadt Zabrze

Dank der Rührigkeit seiner Künstler wurde Zabrze zur Festivalstadt. Die Mehrheit dieser Veranstaltungen kann auf mehrjährige Tradition zurückblicken wie das  Gesamtpolnische Festival Festivalort Zabrzeder Gegenwartsdramaturgie Rzeczywistosc Przedstawiona (Dargestellte Wirklichkeit), das Festival der improvisierten Musik JAZ,das  Internationale Festival des Zeichnens, der Internationale Workshop „Barwa i dzwiek) („Farbe und Ton“), sowie das Internationale Antoni Chlondowski- Orgelfestival, das seit Jahren vom berühmten Orgelvirtuosen Waldemar Krawiec organisiert wird, der Schlesische Klavierwettbewerb, oder die Tage der Alten Musik, die vom Begründer des Ensembles Allegro –  Ryszrd Klein initiiert wurden. Andere Angebote, die erst seit Kurzem im städtischen Veranstaltungskalender vertreten sind, haben ebenfalls rasch ihre Anhänger gefunden. Zu ihnen gehören das Edward Czerny – Festival der Blaskapellen, das Blumenfestival, das Festival ST.ART Silesia, Zyklus „Poziom sztuki“ („Das Niveau der Kunst“) in Zabytkowa Kopalnia Wegla Kamiennego „Guido“ (Historisches Steinkohlebergwerk „Guido“) und Festival Zakatek Zwierzetek (Schlupfwinkel der kleinen Tiere).

Den ganzen Reichtum des kulturellen Angebots in Zabrze rundet die tägliche Arbeit der städtischen Kulturinstitutionen ab, sei es das Haus der Musik und des Tanzes „Dom Muzyki i Tanca“,die  Philharmonie von Zabrze  das Teatr Nowy (Neues Theater)  oder das Städtisches Museum

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".