Lodz Fabryczny, Polens schönster Bahnhof, Foto: ?ukasz Rymaszewski, CC BY-SA 4.0
Die Station Lodz Fabryczna bildet einen zentralen Knotenpunkt im polenweiten Hochgeschwindigkeitsnetz. Zwar wird er erst nach der Fertigstellung des rund 500 Millionen Euro teuren innerstädtischen Schienentunnels zur westlich gelegenen Station Lodz Kaliska voll leistungsfähig. Doch bereits jetzt verkürzt sich die Fahrtzeit in die polnische Hauptstadt Warszawa von rund 110 auf 70 Minuten.
Im August 2011 fiel die Entscheidung und die polnische Eisenbahngesellschaft PKP gab den Siegerentwurf für den Bahnhofsneubau Locz Fabryczna bekannt. Das Konsortium bestehend aus den Unternehmen Torpol, Astaldi, Intercor und Przedsiebiorstwo Budowy Drog i Mostw erhielt den Zuschlag für 1,759 Mrd. Zloty. Ab Oktober 2011 wurde der Bahnverkehr über die Bahnhöfe Lodz Kaliska, Chojny und Widzew umgeleitet und die Bauarbeiten begannen, bei dem der Bahnhof zu einem unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut wurde. Im Dezember 2016 wurde der neue Bahnhof dem Betrieb übergeben.
Der neue Bahnhof ersetzt den 1870 gebauten Kopfbahnhof. Markantestes Element des dreigeschossigen Neubaus sind die oberirdischen Zugangshallen. Die geschwungene Form der transparenten Dächer erinnert einerseits an historische Bahnhofsarchitektur, imitiert andererseits aber auch organische Formen. Die östliche Eingangshalle entstand als Replik des historischen Bahnhofsgebäudes, in dem nun eine Ladenpassage untergebracht ist. Die komplett verglaste Dachfläche im Mittelteil ermöglicht dem Sonnenlicht einen ungehinderten Zugang zu den 16 Meter tiefer gelegenen Bahnsteigen im zweiten Stockwerk.
Lodz Fabryczna, Polens modernster Bahnhof, Foto: Aktron / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Die gesamte Anlage erforderte einen massiven Umbau der Umgebung. So wurden Straßen verlegt und komplett entfernt, unterirdische Parkmöglichkeiten geschaffen, der Busbahnhof neu gebaut und Straßenbahnhaltestellen erneuert. Lodz Fabryczna ist somit zum zentralen Verkehrsknotenpunkt der einstigen Textilmetropole avanciert. Der innerstädtische Tunnel soll spätestens 2022 fertiggestellt sein. Für eben dieses Jahr hat sich Lodz als Ort für die Weltausstellung EXPO zum Thema Stadterneuerung beworben. Die Entscheidung darüber fällt im November 2017 auf der Generalversammlung des Internationalen Büros für Ausstellungen.