Warschau – ein lohnender Städtetrip in die polnische Hauptstadt

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ZloteTarasy - Shoppingparadies Warschau; Foto: Kescior

ZloteTarasy – Shoppingparadies Warschau,

Polens Hauptstadt boomt, ja Warschau boomt sogar wie kaum eine zweite Stadt Europas. Alles steht im Stau, im Kriechtempo bewegen sich die Blechlawinen an der Weichsel entlang und an der Altstadt vorbei – die kilometerlangen Schlangen sind zum Alltag der Warschauer geworden.

Der Aufschwung scheint allein durch den Verkehrsinfarkt gebremst werden können, denn der Ausbau des Straßennetzes und die Nahverkehrsplanung kommen dem Entwicklungstempo kaum nach. Hier will jeder dabei sein, hier will keiner den großen Boom verpassen, hier herrscht Goldgräberstimmung.

Boomtown Warschau

Wer Warschau aus den Zeiten vor der Wende kennt, wird seinen Augen kaum trauen. Die Stadt ist eine einzige große Baustelle, nur die Altstadt ist ein relativer Ruhepol, alles, was außerhalb liegt, ist im Fluss. Riesenkräne und wie Pilze aus dem Boden schießende Hochhäuser bestimmen die Skyline, breite Brücken werden gebaut, renovierte Einfamilienhäuser und aufgepeppte Plattenbausiedlungen mit schmucken Fassaden grenzen an Armeleuteviertel, in denen die Zeit mit der Wende stehen geblieben ist. Besonders die Peripherie ändert ihr Gesicht beinahe täglich.

Längst wird Warschaus Silhouette nicht mehr nur vom Kulturpalast im stalinistischen Zuckerbäckerstil dominiert. Er hat jede Menge Konkurrenz von modernen Hotel- und Bürotürmen bekommen, in deren Glasflächen sich die Stadt spiegelt. Dennoch überragt er mit seinen 274 Metern Höhe immer noch fast alle Warschauer Gebäude. Er ist die Hassliebe der Warschauer geblieben: „Der einzige Platz in Warschau von wo aus du den Kulturpalast nicht sehen kann ist vom Kulturpalast aus,“ heißt es noch immer. Tatsächlich sollte man sich den Blick vom 30. Stock auf die Stadt hinunter keinesfalls entgehen lassen.

Nach wie vor spielt sich das großstädtische Leben um den Kulturpalast herum ab, hier wird deutlich, dass Warschau nicht nur Polens Hauptstadt und Regierungssitz und die mit 1,7 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes ist – längst ist Warschau wieder eine veritable europäische Metropole. Dieses moderne Zentrum der Stadt mit den bekanntesten Hotels und dem Bahnhof ist wuselig geschäftig und laut, genau so, wie auch die Warschauer von ihren Landsleuten gesehen werden. Warschau, das Wort ruft zwar patriotische Wallungen und Stolz in jedem Polen hervor, geliebt aber wird Krakau mit seinem südlichen, k.u.k. – geprägten lässigen Charme.

Ruhender Pol Altstadt
Einziges Zentrum der Beständigkeit ist die Warschauer Altstadt, die in scheinbar unerschütterlicher Ruhe am Westufer der Weichsel sich der Rasanz der Veränderungen entgegen zu stemmen scheint. Bei näherer Betrachtung sieht man aber auch hier die Veränderungen. Alles ist bunter geworden, effektvolle Beleuchtungen, schicke Läden, teure Boutiquen uns Szenekneipen haben Einzug gehalten.

Trotz all des Tempos, der Hektik und des Lärms rundum ist eines gleich geblieben. Was auch für die Warschauer selbst an ihrer Stadt zählt, ist die Altstadt, auf die alle Polen stolz sind. Auferstanden aus Ruinen, wenn das für irgendeine Stadt gilt, dann für Warschau. Hier war kaum ein Stein auf dem anderen geblieben nach der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg. In einem gigantischen Kraftakt nahm ganz Polen den Wiederaufbau nach Canalettos Plänen aus dem 18. Jahrhundert in Angriff.

Sieht man heute den quadratischen Marktplatz der Altstadt, mag man kaum glauben, dass es dort zu Kriegsende nur Ruinen gab. Hinter den abwechslungsreichen Fassaden findet man viele liebevoll dekorierte Läden, Restaurants und Kawiarnias, die polnischen Kaffeehäuser, in denen sich das bunte Treiben auf dem Marktplatz bei einem Espresso herrlich genießen lässt.

Der bekanntesten Weinstube der Stadt, der Winiarnia Fukierowska sollte man unbedingt einen Besuch abstatten. Sie stammt noch aus der Fuggerzeit und ist gut 300 Jahre alt.
Neue Welt „Nowy Swiat“ heißt Warschaus noble Einkaufsstraße, und das ist durchaus Programm. Prächtige Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert, Banken, Kaufhäuser und schicke, teure Läden zieren die Shoppingmeile der Betuchten.

Shoppingparadies Warschau
Längst ist Warschau zum Shopping-Paradies auch für Städtereisende geworden, Shopping Malls findet man hier gleich im Dutzend. Keine deutsche Stadt verfügt über eine solche Zahl von gigantischen Konsumtempeln. Bald jeden Monat eröffnet ein neues Megacenter seine Pforten und macht die polnische Hauptstadt in atemberaubenden Tempo mehr und mehr zur Hochglanzmetropole. Man findet von Elektro bis Mode alle Marken, die auch bei uns bekannt sind, nur dass sie in Polen durchweg billiger sind. Die sehenswertesten Malls sind das innenstadtnah gelegene Arkadia, das verkehrsgünstig in der Nähe des Bahnhofs Warschau West platzierte Blue City, und die sagenhafte130 000m² große Galeria Mokotów,  die etwas außerhalb im Süden liegt.

Dazu ist Warschau ein Dorado für Modefans. Vor allem die Mode kreativer junger Designer ist eine Entdeckung wert, außerdem kauft man Mode in Polen günstiger als in Deutschland. Die Läden der bekanntesten polnischen Label sind in der ul. Chmielna vertreten. Reserved heißt eine Modekette mit hochwertiger junger polnischer modischer Damen-, Herren- und Kinderkleidung, die ihre Kollektionen in gleichnamigen Boutiquen verkauft. Unter Polscy Projektanci firmiert eine Reihe junge polnische Designer, deren ausgefallene junge Mode man nicht in tausend Wiederholungen auf der Straße sieht.

(c)Brigitte Jäger-Dabek
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Über Brigitte Jaeger-Dabek 1605 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".