Am 22.Juli 1942 begann für die jüdischen Menschen im Warschauer Ghetto der Marsch in die Vernichtung. An diesem Tag wurden überall im Getto Bekanntmachungen angeschlagen, die den Menschen vorgaukelten, sie würden zur Arbeit in den Osten umgesiedelt. Doch in Wahrheit landeten die Transporte im Vernichtungslager Treblinka, wo die Juden des Warschauer Gettos meist ohne Umweg direkt in die Gaskammern getrieben wurden.
Am 23. Juli liefen die Deportationen an, die ein Teil der nach Reinhard Heydrich so benannten „Aktion Reinhardt“ waren. Im Zuge der von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich einberufenen Wannseekonferenz im Januar 1942 wurden die Durchführungsfragen der „Endlösung der Judenfrage“ und damit der Ausrottung der Juden Europas beschlossen. Durch seinen Vertreter Josef Böhler ließ Generalgouverneur Hans Frank bei der Wannseekonferenz die Wichtigkeit betonen, zuerst die rund 2,25 Millionen Juden sowie 50.000 Sinti und Roma des Generalgouvernements zu vernichten. In Reinhard Heydrich fand Frank einen mächtigen Befürworter.
Die Pläne der „Aktion Reinhardt“ regelten die Umsetzung, also zunächst die Zuführung der Juden, Sinti und Roma aus dem Generalgouvernement in die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka sowie die Organisation des dortigen industriellen Massenmords. Die „Aktion Reinhardt“ hatte die vollständige Ausrottung der Juden der fünf Bezirke Warschau, Lublin, Radom, Krakau, und Galizien des Generalgouvernements zum Ziel. Leiter der „Aktion Reinhardt“ war Odilo Globocnik, der SS- und Polizeiführer des Distrikts Lublin.
Das rund großen Warschauer Getto wurde im Sommer 1940 auf einem 2,5 Quadratkilometer großen, von einer drei Meter hohen Mauer abgeriegelten Areal im Zentrum Warschaus eingerichtet. Hierhin wurden die Juden Warschaus getrieben, hierher wurden aber auch Juden aus anderen besetzten polnischen Gebieten sowie aus dem deutschen Reichsgebiet ausgewiesene Juden deportiert – insgesamt waren es rund 500.000 Menschen, die ins Warschauer Getto deportiert wurden.
Vor 70 Jahren, am 23. Juli 1942 wurde mit der Deportation der Juden aus dem Warschauer Getto ins Vernichtungslager Treblinka über den berüchtigten „Umschlagplatz“ begonnen. Bis zum Oktober wurden so rund 200.000 Juden aus Warschau in die Vernichtungslager verschleppt.
Aus Anlass dieses Jahrestags wurde am 22. Juli in der Warschauer Galeria Kordegarda die Ausstellung “Getto Tagebuch – Zeichnungen“ aus dem unterirdischen Warschauer Getto Archiv eröffnet.
Ein „Marsch der Erinnerung“ verband am Samstagnachmittag den Beginn der Deportationen mit dem Geburtstag von Janusz Korczak. Ausgehend vom Umschlagplatz-Denkmal führte er entlang des Wegs den der polnische Arzt und Pädagoge im August 1942 mit etwa 200 jüdischen Kindern seines Waisenhauses gegangen war. Zusammen mit „seinen“ Waisenkindern wurde er in Treblinka ermordet. Nur knapp 500 Kinder des Warschauer Gettos überlebten den Holocaust.
Am Abend beschloss ein Konzert auf dem ehemaligen Getto-Gelände an der ul. Bohaterow Getta den Gedenktag
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